Behandlung von Lumboischalgien (Hexenschuss) ohne progrediente neurologische Ausfälle

In general, there is evidence that early surgery in patients with sciatica provides for a better short-term relief of leg pain as compared to prolonged conservative care, but the evidence is low quality because of the fact that only one trial investigated this properly. No significant differences were found between surgery and usual conservative care in any of the clinical outcomes after 1 and 2 years, but the evidence is of very low quality. The scarcity of studies as well as the limited quality of the studies does not support the choice for any timing in our current guidelines.

Wilco C. H. Jacobs Eur Spine J. Apr 2011; 20(4): 513–522

 

Auf deutsch bedeutet dies, dass die Operation beim Hexenschuss zwar die Beinschmerzen schneller therapiert im Vergleich zur konservativen Behandlung, die Evidenz d.h. der Nachweis, dass dies die bessere Behandlung ist, kann wissenschaftlich jedoch nicht erbracht werden. Zudem geht es allen Patienten ob nun operiert oder konservativ behandelt nach 1 und nach 2 Jahren gleichgut in allen untersuchten Belangen.

Somit kann keine klare Empfehlung bezüglich Operation oder den besten Zeitpunkt für eine Operation abgegeben werden.

Meiner Meinung nach können alle lumbalen Diskushernien konservativ behandelt werden solange sie keine fortschreitenden  neurologischen Defizite zeigen.  Voraussetzung ist eine erfolgreiche Schmerzbekämpfung. Die gezielte röntgengesteuerte Platzierung (möglichst transforaminal) von Steroiden führt häufig zu einer zufriedenstellenden Schmerzlinderung. Diese Behandlung kann bei Wiederauftreten derselben Schmerzen wiederholt werden. Diese Behandlung muss nicht CT-gesteuert durchgeführt werden, meiner Meinung nach entspricht dies nicht dem Goldstandart. Mit dem CT kann die Kontrastmittelverteilung nicht „live“ kontrolliert und eine zumindest partielle intravasale Medikamentengabe nicht sicher ausgeschlossen werden, was den Patienten unter Umständen schaden könnte bzw. den Nutzen einer bildgesteuerten Platzierung des Medikamentes zunichte machen kann. Zudem wird der Patient einer deutlich grösseren Strahlenbelastung ausgesetzt als mit der Durchleuchtung ganz zu schweigen von den höheren Kosten.